Börsenschock wegen China

2015 war für Anleger in Aktien bisher ein sehr gutes Jahr. Der DAX stieg im Jahresverlauf von unter 10.000 Punkten bis auf 12.300 Punkte. Die Welt schien in Ordnung, die Griechenlandkrise beeindruckte die Börse nur kurzfristig. Viel wichtiger für die Weltwirtschaft und den DAX ist die Entwicklung in China. Schlechte Nachrichten aus China sorgten für einen regelrechten Börsensturz, der sogenannte "Black-Monday".

Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft

China hat sich von der einstigen kommunistischen Planwirtschaft zur zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt entwickelt. Es hat eine enorme Wirtschaftsdynamik entwickelt. Durch die geplante Öffnung und der Zulassung der Privatwirtschaft hat sich das Wirtschaftsklima in China deutlich verbessert.


In China hat sich eine Mittelschicht gebildet. Diese verfügt über hohe Geldmittel und ist sehr konsumfreudig. Auch die Anzahl der Großverdiener und Vermögenden hat sich enorm vergrößert. Durch das verbesserte Konsumverhalten, sowie die hohen Investitionen der chinesischen Unternehmen nahm der Import der chinesischen Volkswirtschaft rasant zu. 


Hiervon profitierten insbesondere die Exportländer, wie beispielsweise die USA und Deutschland. Der Marktanteil dieser Exportunternehmen beträgt durchschnittlich ca. 30 Prozent am jeweiligen Unternehmensumsatz. Somit sind die Unternehmen in hohem Maße von China-Absatz abhängig. Bisher erzielten die Unternehmen hier hohe Erträge.




Volkswirtschaftliche Daten sorgen für Kurssturz

Die Aktienkurse der chinesischen Unternehmen hatten sich in der Vergangenheit deutlich gesteigert, einige sogar vervielfacht. Viele Chinesen nahmen Kredite auf, um von den Kursgewinnen zu profitieren.


Wie immer wenn die Kurse sich zu schnell und zu stark nach oben entwickeln, entstehen sogeannte Blasen. Solch eine Blase hat sich in China entwickelt. Die chinesische Regierung hat dies erkannt und war in der Vergangenheit bemüht, deren Platzen durch Wirtschaftsmaßnahmen zu verhindern.


Das Wirtschaftswachstum konnte somit stabilisiert werden, jedoch kann das bisherige Wirtschaftswachstum nicht mehr beibehalten werden. Für die Volkswirtschaft sind solch dauerhafte Zuwachsraten eher schädlich. Ein gesundes Wirtschaftswachstum ist langfristig vorteilhafter.


Kursstürze an den Weltbörsen

Die bisherigen Kurssteigerungen resultierten aus dem bisherigen hohen Wirtschaftswachstum in China. Exportunternehmen verdienten prächtig an der Nachfrage chinesischer Unternehmen und Konsumenten. Hohe Erträge waren die Folge, dies führte zu Kurssteigerungen.


Doch seit  Anfang August nahm die Sorge um die chiesische Entwicklung drastisch zu. Ein Rückgang des Wirtschaftswachstums wurde befürchtet. Mit der Veröffentlichung dieser erwarteten Daten, brachen die Börsen weltweit ein. Die Kursrückgänge seit dem Höhststand hatten zwar schon länger begonnen, jedoch brachen nach der Veröffentlichung die Börsenindices regelrecht zusammen. Das Wort vom Black-Monday (24.08.2015) war gebohren.


Der DAX sank phasenweise bis auf 9.400 Punkte, Panikverkäufe waren hierfür die Ursache. Besonders betroffen hiervon waren die Autowerte wie Daimler, Volkswagen und BMW. Aber auch Unternehmen der Chemiebranche und aus der Elektronikbranche hatten deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Die Unruhe übertrug sich auf fast alle Aktienwerte.


In solchen Phasen spricht man von schwarzen Tagen. Soche Tage mit extrem hohen Kursverlusten gab es in der Geschichte immer wieder. 1929 und 1987 sind hierfür die bekanntesten Jahre.  Wie die Börsen sich weiter entwickeln, wird wesentlich von der chinesischen Volkswirtschaft abhängen. Zu groß ist die Abhängigkeit der westlichen Unternehmen von diesem Megamarkt.

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