Rückzahlungsart bei Darlehen

Bei der Beantragung des Baudarlehens ist ein wichtiger Punkt die Festlegung der Rückzahlung. Da die Darlehen eine lange Laufzeit haben, ist es sehr wichtig, die Rückzahlung genau zu bestimmen. Hierzu ist es zunächst notwendig zu wissen welche Arten der Rückzahlung es gibt.

 

opti-Kredit: Ihr persönlicher Finanzpartner

Kriterien für die Rückzahlung

Bevor die Rückzahlungsart festgelegt wird, gilt es verschiedenen Kriterien hierfür zu beachten. Diese sind:

  • monatliches Einkommen
  • Alter
  • Familienstand
  • Höher der Kreditzinsen und Zinsbindungsfrist

Einkommen

Maßgebend ist hier das monatliche Nettoeinkommen. Bei Angestellten und Beamten ist es in der Regel gleichbleibend. Bei Arbeitern hängt es von der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden ab. Um eine aussagefähige Grundlage zu erhalten, sollte ein Durchschnittswert gebildet werden. Generell gilt die Regel, je höher das Einkommen, desto höher kann die Rüchzahlungsrate sein.

 

Alter

Die Rückzahlung sollte so bemessen, sein, dass das Darlehen beispielsweise ab dem 65. Lebensjahr nur noch eine geringe Restschuld hat, oder es sollte bereits bis dahin getilgt sein. Banken achten sehr wohl auf das Lebensalter, vielfach gibt es Obergrenzen, bis zu dem noch Darlehen bewilligt werden, beispielsweise, dass das Darlehen muss bis zum 70. Lebensjahr getilgt sein.

 

Familienstand

Die Rückzahlung sollte auch den jetzigen und evtl. zukünftigen Familienstand berücksichtigen. Die Anzahl der Familienmitglieder beeinflusst das frei verfügbare Nettoeinkommen. Jede Haushaltsperson verursacht Lebenshaltungskosten. Gerade wenn Kinder im Haushalt leben, ist zu berücksichtigen, dass die Bedürfnisse mit zunehmendem Alter der Kinder steigen. Bei der Festsetzung der Rückzahlungsrate sollte dieser Aspekt ausreichend berücksichtigt werden.

 

Höhe der Kreditzinsen und Zinsbindungsfrist

Die Kredithöhe beeinflusst bei einem festgelegten Rückzahlungsbetrag die Laufzeit des Darlehens erheblich. Je höher der Zinssatz, desto kleiner die monatliche Tilgung und umgekehrt. Gerade in Hochzinsphasen, erfolgt bei vielen Darlehen kaum eine Tilgung. In Niedrigzinsphasen ist die Tilgung dagegen deutlich höher.

 

Die Zinsbindungsfrist verleiht für die Rückzahlung eine Kalkulationsbasis. Je länger diese Frist, desto länger besteht eine absolute Zinssicherheit. Es gilt die Regel, dass bei niedrigen Zinsen die Zinsbindungsfrist möglichst lange sein sollte,; bei hohen Zinsen sollte sie dagegen eher kurz sein.

 

Annuitätendarlehen

Eine Annuität bezeichnet eine gleichbleibende Rate. Bei einem Annuitätendarlehen ist die Rückzahlungsrate (kurz Annuität) immer gleich, beispielsweise 500 Euro. Wie bei jeder Rückzahlungsart, besteht dies immer aus zwei Komponenten. Dies sind die Zinszahlungen und die Tilgung.

 

Das besondere bei der Annuität ist, dass diese zwei Komponenten sich im Zeitverlauf unterschiedlich entwickeln. Mit jeder Tilgungsleistung reduzieren sich die Zinsen. Die anteiligen Monatszinsen reduzieren sich somit ebenfalls. Da die Annuität immer gleich bleibt, erhöht sich der Tilgungsanteil entsprechend dem Zinsrückgang. In der Regel liegt der Tilgungssatz am Anfang zwischen 1-3 %, im Zeitlauf erhöht er sich dann stetig.

 

Die Gesamtlaufzeit des Darlehens wird in hohem Maße von dem jeweiligen Zinsniveau beeinflußt. In Hochzinsphasen, Zinssätze liegen deutlich über 7 Prozent, steigt der Tilgungsanteil nur geringfügig, die Laufzeit ist somit sehr lang. Umgekehrt erhöht sich in Niedrigzinsphasen, Zinssätze liegen unter 4 Prozent, der Tilgungsanteil stärker, die Gesamtlaufzeit des Darlehens ist somit kürzer.

 

Tilgungsdarlehen

Tilgungsdarlehen unterscheiden sich von Annuitätendarlehen dadurch, dass nicht die Rate gleichbleibend ist, sondern der Tilgungsanteil an der Rüchzahlungsrate ist gleichbleibend. Diese Rückzahlungsart hat den Vorteil, dass schon bei Aufnahme des Darlehens die Gesamtlaufzeit feststeht. Sie ergibt sich, in dem man den Darlehensbetrag durch den monatlichen Tilgungsanteil dividiert.

 

Die Gesamtrückzahlungsrate besteht auch hierbei aus den zwei Komponenten Zinsen und Tilgung. Beide Teile werden addiert. Da die Zinsen sich im Zeitverlauf ändern können, ändert sich dementsprechend auch die Kreditrate.

 

Gerade in Niedrigzinsphasen ergibt sich ein hohes Risiko für die Kreditnehmer. Zukünftig ist mit steigenden Zinsen zu rechnen. Je nachdem wie stark diese Steigerungen ausfallen, kann die Situation entstehen, dass die Raten nicht mehr erbracht werden können. Es ist daher sehr wichtig, dass in diesen Phasen eine möglichst lange Zinsbindung erfolgen sollte. Dies hat den Vorteil der Planungssicherheit.

 

Umgekehrt ist die Situation in Hochzinsphasen. Hier ist zukünftig mit sinkenden Kreditraten zu rechnen, da die Zinsen stetig sinken werden. In Phasen von Zinskonstanz, bleiben die Kreditraten nahezu unverändert.

 

Tilgungsdarlehen sind in er Praxis eher selten. Der Grund hierfür ist, dass sich die Kreditraten permanent ändern können.

Gesamtfällige Darlehen

Gesamtfällige Darlehen weisen eine ganz andere Rückzahlungsart auf. Die Gesamttilgung erfolgt zu einem vorher festgelegten Termin. Der Tilgungsbetrag stammt oftmals aus Verträgen, die an diesem festgelegten Termin fällig werden. Der klassische Fall ist die Fälligkeit von Lebensversicherungen. Aber auch Bausparverträge oder sonstige Sparverträge können zur Tilgung verwendet werden.

 

Während der Laufzeit bis zur Gesamttilgung besteht die Rückzahlungsrate lediglich aus den Zinszahlungen. Diese Darlehen mögen bei gewissen Konstellationen sinnvoll sein, im Vergleich der gesamten Zinszahlungen weisen diese jedoch eine höhere Zinsbelastung aus. Das liegt daran, dass bis zu dem Ablösedatum keine Tilgung erfolgt.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0